Endlich die Segel setzen!

Alles anders und morgen wieder? Hör auf zu heulen! All das Kaputte hat auch einen Witz, der uns die Zähne bleckt, dir das Maul aufreißt und dann kommt auch schon der nächste Atemzug und du stehst da, staunst den Himmel blau, einen Sturm im Haar, der all die Melancholie zum Einsturz bringt – wie einst Miles Davis sein Jericho.

Dann die bekannte Ruhe nach dem Sturm, eine kurze Erektion der Phantasie und ein tiefer Atemzug: Der Tag ist endlich unter Dampf, wir können ablegen, die Beute hinterm Horizont gehört nur uns. Was sollte uns aufhalten? Etwa die Sportschau, das Greinen der Politiker oder das fehlende Haftpulver für den nötigen Biss? Also keck in den Wind gespuckt und das knallrote Segel des alten Korsaren gesetzt. Etwas Besseres als unseren Rentenbescheid finden wir allemal.